Darin befand sich eine abgehängte Täferdecke, die entfernt werden sollte, da sie den Raum kleiner wirken liess und nicht mehr zeitgemäss war. Die erste Überraschung befand sich darunter: Es waren nicht nur 30 Zentimeter mehr Luft nach oben vorhanden, sondern es kam auch eine gut erhaltene, weisse Gipsdecke mit Stuckverzierungen zum Vorschein. Da sich alle einig waren, dass das Sitzungszimmer diese schöne Decke behalten sollte, wurde beharrlich dafür gesorgt, dass sie während des Umbaus drinnen blieb.
Doch damit nicht genug: Im weiteren Verlauf der Sanierungsarbeiten entfernten die HandwerkerInnen im Stockwerk über dem Sitzungszimmer die Bodenbretter, um das Bodenniveau auszugleichen. Dabei entdeckten sie, dass sich unter den darunterliegenden Balken noch eine weitere Decke befand. Sie staunten nicht schlecht, als sie ein Holzbrett freilegten, welches auf der Unterseite eine Malerei aufwies. Gemeinsam mit der Bauleitung prüften sie diesen Fund zusätzlich von unten durch die Stuckdecke. Schnell war klar, dass auch die Stuckdecke abgehangen war. Darunter verbarg sich das wahre Juwel: eine Holzbalkendecke mit sogenannter Rankenmalerei aus dem 17. Jahrhundert. Diese erstreckte sich über die komplette linke Raumhälfte des Sitzungszimmers (20m2 Fläche).
Nach sorgfältiger Absprache mit der Denkmalpflege (Dr. Thomas Lutz) entschied die Stiftung Habitat, die Stuckdecke in diesem Bereich zurückzubauen. So kam die bis dato versteckte und unentdeckte prunkvolle Holzbalkendecke wieder zum Vorschein. Da der Raum im Erdgeschoss vorrangig und schonend für Sitzungen genutzt wird, konnte das Freilegen der Decke aus konservatorischer Sicht vom Denkmalschutz verantwortet werden. Die Liegenschaften der Stiftung Habitat (Rheingasse 31/33) befinden sich in der Denkmalkategorie Schutzzone, und man spricht von einem grossen Glücksfall, dass die Decke noch so gut erhalten war.