Auszug aus der Würdigung durch Christof Wamister (Vorstandsmitglied Heimatschutz Basel) an der Preisverleihung vom 5. November 2024
Der Heimatschutz zeichnet die Arealentwicklung Lysbüchel Süd durch die Stiftung Habitat im Rahmen ihrer Bautenprämierung 2024 aus und anerkennt die planerische Leistung des Kantons bei der Neuerschliessung des Gewerbe- und Industrieareals Volta Nord. Mit den Neubauten der Stiftung Habitat und ihrer Baurechtsnehmenden ist ein Experiment gelungen, das sich durch architektonische Innovation und Vielfalt sowie durch ökologische und soziale Ausrichtung auszeichnet. Innerhalb und ausserhalb des Bebauungsplanes wurde darauf geachtet, vorhandene Bauten und Tragkonstruktionen für eine neue Nutzung zu transformieren.
Die Mitglieder des Heimatschutzes Basel sprachen in einer Umfrage dem vorbildlich sanierten und umgenutzten Weinlager in Lysbüchel Süd den erstmals verliehenen Publikumspreis zu. Die mächtigen Pilzstützen des ehemaligen Coop-Weinlagers sind die prägnantesten Elemente des Bestandes. Ihre sperrige Monumentalität in den quer zur Gebäuderichtung liegenden Wohnungen ist ein Erlebnis. Das Gebäude bietet 64 1.5- bis 7.5-Zimmer-Wohnungen für 150 Menschen aller Generationen und Lebensformen. An den Gebäudeköpfen liegen ebenerdig die Gewerberäume und ein Café. Den oberen Abschluss des Hauses bildet die kollektive Dachterrasse. Neben der entwurfsbestimmenden alten Struktur motivierte auch die ökologische Nachhaltigkeit dazu, sorgsam mit dem Bestand umzugehen: Durch die Weiterverwendung der alten Struktur wurden 42% graue Energie eingespart; mit Photovoltaik und Grundwasser-Wärmepumpe werden beim Energieverbrauch zwei Drittel Autarkie erreicht.