Stil kommt nicht aus der Mode

Stil kommt nicht aus der Mode

Stadtarchitektur ist immer auch ein Spiegel ihrer Zeit. Ist heute eher nüchterne Gradlinigkeit angesagt, scheuten frühere Architektengenerationen nicht davor zurück, sich von aristokratischen Prunkbauten inspirieren zu lassen und mit dekorativen Elementen zu spielen. Ein bisschen Märchenschloss darf sein. Auch heute noch.

Wohnhaus Palmenstrasse 16/18:
Die Sozialisierung der Villa

Eine gewisse grossbürgerliche Attitüde kann man dem Anfang des 20 Jahrhunderts entstandenen Gebäudeensemble an der Palmenstrasse 16/18 nicht absprechen. Dass es trotzdem zur Stiftung Habitat passt, liegt an der damaligen Intention des Architekten Rudolf Linder (1849 bis 1928), die Anmutung einer Villa in ein Mehrfamilienhaus für Normalbürger zu übertragen. Kennzeichnend für das Ensemble sind die Deko- und Stuckelemente in einem zurückhaltenden Jugendstil, die die Fassade zieren und das Auge erfreuen. Das auf eine andere Epoche verweisende aristokratische Erscheinungsbild der beiden Hausteile ist erhalten geblieben. Im Innern ist die Zeit jedoch nicht stillgestanden: Die Grundrisse der Wohnungen wurden verändert und die einstigen Mansarden zu Wohnungen umgebaut. Der Bestand umfasst heute insgesamt sechs Wohnungen in unterschiedlichen Grössen.

Baujahr

1904 – 1908 (Ensemble)

Nutzung

6 Wohnungen

Adresse

Palmenstrasse 16/18

4055 Basel

Der Stand der Dinge: In dem Haus wohnt eine Hausgemeinschaft, die sich selber um das Haus und seine Verwaltung kümmert. Alle Wohnungen sind zurzeit vermietet. Dank dem guten Zustand des Hauses besteht kein unmittelbarer Renovationsbedarf.